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Von Cefalù nach Gratteri

Wir verlassen Cefalù und folgen vielen Serpentinen hinauf nach Gratteri, welches auf  knapp 700 m Höhe am Eingang zum Nationalpark der Madonie liegt. Dies ist ein weitläufiges Bergmassiv mit Gipfeln bis zu 1970 Metern. Der Ort hat in Randlage einen geschotterten Wohnmobilstellplatz eingerichtet. Von diesem kann man auf das weit entfernte Meer herabschauen als auch die sich im Süden erhebenden Berge bestaunen. Bei unserer Ankunft ist ein niederländisches Wohnmobil vor Ort, welches aber kurz danach davon fährt. Nun sind wir in dieser herrlichen Lage allein. Wir nutzen den wärmenden Sonnenschein, um bis zum Nachmittag vor unserem Wohnmobil zu lesen. Dann machen wir uns auf den Weg zu einer wichtigen Sehenswürdigkeit in Gratteri. Es ist die Höhle Grattara - vermutlich namensgebend für den Ort -, die am Pizzo Pilo auf knapp 1000 m Höhe liegt. Wir wandern dort auf angelegten Wegen hinauf. Allerdings sind die Ränder von gefällten Bäumen gesäumt, die bei einem Waldbrand im vergangenen Herbst zu Schaden kamen. Die Höhle selbst liegt neben einem gigantischen Doppelfelsbogen. Sie ist nicht tief, das kleine vorhandene Podest haben wir schnell erklettert. Hier tropft stetig eine Quelle und hat einen Stalagmiten geformt. Zurück geht es für uns in das historische Zentrum Gratteris. Früher wohnten hier knapp 3000 Einwohner, heute sind es wohl um die 1000. Der Ortskern ist sehr eng bebaut. Da nur wenig Touristen Gratteri besuchen, ist alles noch sehr ursprünglich.Oberhalb eines kleinen Platzes liegt auf einem Fels eine kleine Kirche. Diese gehörte wohl damalig zum Privatbesitz der Familie Ventimigliia. Sie birgt einen immensen religiösen Wert. Es sind angeblich vier Dornen von der Dornenkrone Christi, die ein gewisser Graf von Altavilla dem Baron von Ventimglia Mitte des 17. Jahrhunderts aus Jerusalem mitbrachte. Wir können die Kirche heute leider nicht betreten und gehen daher noch etliche kleine Gassen ab, bevor wir wieder zu unserem Wohnmobilstellplatz emporsteigen.