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Reiseerlebnis - Achtung Spiegeltrick am Wohnmobil

Wir verlassen Avola und beschließen in einen Decathlon-Markt nördlich von Syrakus zu fahren. Wir wollen unsere legere Wohnmobilreisekleidung ergänzen und uns daher intensiv umschauen. Als wir den Parkplatz vor dem Markt erreichen, stehen dort vielleicht fünf bis sechs Pkw.  Wir stellen uns am Ende der Mutter-KInd-Parkbuchten relativ zentral vor den Haupteingang, damit wir hin und wieder einen Blick darauf haben. Ich gehe noch eine Minirunde mit Miza, und dann verschwinden Vera und ich im Markt. Nach etwa einer Stunde sind wir mit unseren Einkäufen fertig und gehen zurück zum Wohnmobil. Miza darf erneut kurz raus. Als wir zusammen im Wohnmobil sind, beschließen wir noch ein Foto zu machen. Vera steigt aus und macht das hier gezeigte Foto. Just in diesem Moment höre ich im Wohnmobil ein Geräusch und denke, dass Vera vorne zur Beifahrertür hereinklettert. Ich schaue nach vorne, aber da ist sie nicht. Also klettere ich in das Fahrerhaus und sehe rechter Hand einen weißen Pkw direkt neben unserem Wohnmobil stehen. Ich steige aus, sehe Vera vor dem Wagen stehen und frage was los ist. Sie zeigt auf den Fahrer und meint, dass dieser irgendetwas von einem kaputten Autospiegel erzählt und meint, dass wir das waren. Auch wolle er die Polizia rufen, dabei hat er ihr noch ein Foto von unserem Heck mit Nummernschild gezeigt. Ich schaue ihn jetzt fragend an, und blicke dabei auch noch schnell in seinen weißen Punto. Neben ihm (vielleicht Mitte Dreißig) sitzt noch vermutlich seine Frau und auf dem Rücksitz sind zwei Kleinkinder. Er zeigt erst auf seinen kaputten Außenspiegel und dann auf unser Wohnmobil. Als ich mich umdrehe, sehe ich einen schwarzen Streifen. Aha, die Beweislage scheint ja erdrückend zu sein. Das Problem ist nur, dass wir hier schon seit über einer Stunde ohne schwarzen Strich standen. Mein Puls steigt daher ziemlich schnell,  und eine Wut kommt in mir hoch. Ich sage zu Vera, dass wir jetzt einsteigen und schimpfe auf Deutsch auf ihn ein, vielleicht habe ich ihm auch einen Vogel gezeigt. Das wäre sicherlich auch in italienischer Sprache verständlich. Als wir einsteigen, fährt er provozierend vor unsere Frontscheibe und guckt richtig böse. Von der Rücksitzbank strecken sich mir aus dem Fenster "Fuck Finger" entgegen. Dann verschwindet der Wagen. Oje, das war jetzt alles wirklich nicht wahr oder? Wie dreist kann man sein, solch eine bescheuerte Idee durchzuziehen. Und wie oft hat der Typ damit Erfolg? Egal jetzt, wir steigen doch noch enmal aus, und Vera widmet sich schrubbend dem Streifen, der irgendwie so aussieht, als wäre ein dickes Gummi über unser GFK gezogen worden. Als ich am Abend im Internet nach dem "Spiegeltrick"  und "Italien" suche, erfahre ich, dass dies eine beliebte Masche rund um Venedig ist.  Super, da wollen wir doch auch noch vorbeifahren...