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Von Avola nach Brucoli

Das Schöne an unseren intensiven Reisen ist, dass wir manchmal von den gewählten Zielen überrascht werden, da wir uns im Vorfeld nur wenig informiert haben. Also fahrt ruhig auch nach Brucoli. Wir haben als Übernachtungsplatz einen offenen, etwas unebenen Schotter- /Wiesenbereich am Ortseingang gewählt, der als Parkplatz ausgewiesen ist. Drei andere Wohnmobile sind bereits da. Nachdem wir geparkt haben, wollen wir mit Miza nur ein kurzes Stück gehen, landen aber nach 200 m schon an einer sich tief einschneidenden felsigen Bucht. Dieser folgen wir in Richtung Meer und sehen dann unter uns die ersten Fischerboote liegen. Die Bucht wird als geschützter Naturhafen genutzt. Die bunten Boote vor den grauen Felswänden und dazu das schimmernde Blau des Wassers ergeben ein wunderbares Bild. Anfangs geht es zu den Booten über in den Fels geschlagene oder stählerne Treppen hinab, später erfolgt eine steile Schotterabfahrt in den offizielllen Hafenbereich. Links und rechts stehen rund um das Hafenbecken hoch gewachsene Palmen. Wir folgen weiter der Bucht und gehen schließlich direkt auf ein kleines Castello zu. Dieses ist derzeit "christomäßig" verpackt, da es anscheinend umfassend renoviert wird. Die Anlage wurde wohl im 15. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten angelegt. Da der Kern Bruocolis auf einer Landzunge liegt, folgen wir jetzt auf der anderen offenen Meeresseite einer der zwei "Hauptstraßen" stadtauswärts. Überall sitzen Katzen, dann watscheln vor uns plötzlich Gänse, und schließlich kommt noch ein humpelnder Hund mit lädiertem Auge Miza begrüßen. Wir schauen kurz in die kleine Kirche und freuen uns über die vielen bemalten Hausfassaden. Oftmals zeigen sie die Fischerboote und die Burg von Brucoli. Der Ort hat recht viele Restaurants, die aber jetzt im Winter fast alle geschlossen sind. Die ausgewiesenen Preise sind für sizilianische Verhältnisse gehoben. Zurück am Wohnmobil bekommen wir gegen Abend noch Besuch von einer frei laufenden Rinderherde, die sich im rückwärtigen Parkplatzbereich für die Nacht einquartiert. Begleitet werden die Kühe von Ibissen (Kuhreiher), die Ausschau nach Insekten halten. Am nächsten Morgen gehen wir nochmals die gleiche Runde um Brucoli. Jetzt erleben wir eine weitere Besonderheit dieses Ortes. Es ist der spektakuläre Blick über das offene Meer auf den sich hinter Catania majestätisch erhebenden, schneebedeckten Ätna. Das hat schon was - wow!