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Cirò Marina

Nachdem uns der Wein im Restaurant Annibale in Le Castella so gut gemundet hat, beschließen wir zum produzierenden Weingut zu fahren. Es ist die Tenuta Iuzzolini am Ortseingang von Cirò Marina. Neben der Herstellung von Wein wird auf diesem Landgut auch Olivenöl hergestellt sowie Rinder (Podolica) und Pferde gezüchtet.  Es ist ein moderner Betrieb mit einer mehrsprachigen Website. Auch der junge Mann, der uns die Weißweine probieren lässt, spricht ein gutes Englisch. Sämtliche Weine treffen unseren Geschmack. So nehmen wir vier verschiedene Sorten mit. Besonders stolz ist das Weingut auf ihren Donna Giovanna Weißwein. Es ist eine Spätlese (ungefähr Oktober), die zusätzlich in französischen Eichenfässern reift. Eigentlich ist das überhaupt nicht nach Veras Geschmack. Bei diesem Weißwein ist die Holznote aber nur wenig ausgeprägt, so dass es ein vollmundiger und angenehm fruchtiger Wein bleibt. Der allseits bekannte italienische Weinspezialist Luca Maroni hat diesem Wein 99 von 99 möglichen Punkten gegeben. Dem können wir uns uneingechränkt anschließen ... Dann fragen wir noch nach Olivenöl und bekommen die Antwort, dass keins mehr im Verkauf ist, da der zurückliegende trockene Sommer nur wenig Ertrag geliefert hat. Wir verstauen unseren Einkauf im Wohnmobil und fahren auf einen Strandparkplatz im Ort Cirò Marina.
Die nächsten zwei Tage begleitet uns ein anhaltender Südwind mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 70 km/h. Zum Glück regnet es nicht, aber der Wind stört uns auf Dauer schon. Bei der diesigen Wetterlage versprüht dieser Ort auch nur einen begrenzten Charme. Was soll es, in den Nachbarregionen fällt zusätzlich Regen, so haben wir es ja eigentlich noch gut. Vera hat auch einen neuen vierpfotigen Freund gefunden, der uns bei unserer ersten großen Runde durch das Zentrum bis zum Supermarkt begleitet, dort geduldig mit ihr und Miza auf mich wartet, um dann mit uns zum Wohnmobil zurück zu gehen. Allerdings quert er wie selbstverständlich ständig die befahrenen Straßen, so dass Vera etwas Angst um seine Gesundheit hat.  Er ist sehr scheu, wird aber durch das angebotene Futter zumindest so zutraulich, dass Vera ihn auch mal hinter den Ohren streicheln darf. Danach ist es aber auch gut für ihn, und er zieht wieder weiter. Zweimal sehen wir ihn auch in Begleitung eines anderen Hundekumpels. Der Starkwind lockt am zweiten Tag Kitesurfer auf das wilde Meer. Einer der drei Wagemutigen lässt sich durch den Wind und über die hohen Wellenkämme nach oben ziehen. Er springt vielleicht zwischen 10 bis 20 Meter in die Luft und sinkt dann wieder hinab auf die Wellen, Wahnsinn! Nach einem ansonsten tristen Sonntag freuen wir uns auf den vorhergesagten Sonnenschein am Montag. Dann geht es auch für uns weiter.