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Zurück in Gabella Grande

Da ab heute wieder die Sonne scheint, erinnern wir uns an den netten Stellplatz in Gabella Grande. Auf diesem standen wir Anfang Januar für eine Nacht. Er ist gut geführt, preiswert und liegt direkt in der Nähe eines schönen Strandes. Wir fahren das kurze Stück nach Süden und sind schon vormittags am Platz. Außer uns stehen hier jetzt nur zwei Kastenwagen mit Schlafanhängern, ein kleiner Ford Camper und ein Langzeitsteher mit Vorzelt. Alle sind aus Deutschland.
Herrlich, die Sonne strahlt heute wieder. Wir machen es uns vor unserem Wohnmobil gemütlich und genießen die Wärme. Zwei lange Strandspaziergänge stehen noch auf unserem Tagesprogramm, und am Abend wird lecker gekocht. Am nächsten Morgen inspiziere ich noch einmal genauer unser Wohnmobildach. Darüber waren ja in der letzten Woche am MuSaBa-Museum viele Äste geschrappt. Ich stelle fest, dass am Windabweiser des vorderen Heki-Ausstellfensters etwas herausgebrochen ist. Mist, da werde ich wohl nach unserer Rückkehr eine neue Leiste davor kleben. Ich reinige noch die Solarmodule und klettere wieder herunter. Ein kleiner Junge wartet dort auf mich. Er ist in einem der Schlafanhänger unterwegs. Als ich nach seinem Namen frage, kommt der Mann, der mit ihm unterwegs ist, hinzu. Es ist sein Betreuer. Der Junge lebt seit frühester Kindheit in Kinderheimen, da ihn seine leiblichen Eltern nicht mehr wollten. Er ist jetzt sieben Jahre alt und kommt leider mit anderen Kindern bisher nur schlecht zurecht. Auch sein Sprachschatz ist für einen Siebenjährigen leider unzureichend. Der Betreuer erzählt uns, dass er normalerweise mit Kindern ab ca. 10 Jahren unterwegs ist. Sein Kollege im zweiten Kastenwagen mit Anhänger hat einen Vierzehnjährigen dabei. Die beiden Betreuer unternehmen täglich etwas mit den Jungen. Es wird viel gewandert, geangelt und Fußball gespielt. Auch ich spiele mit dem Kleineren an unserem zweiten Morgen eine Partie aus. Die Geschichte dieses Jungen macht uns nachdenklich. Wie soll er im Leben Fuß fassen, wenn er in seinen frühen Kindheitsjahren hin und her geschoben wird und gar keine Verlässlichkeit erfährt. Wir drücken die Daumen, dass er trotzdem seinen Lebensweg finden wird. Denn er ist sehr liebenswert und geht absolut vorsichtig mit unserer Miza um, die somit Vertrauen zu ihm gewinnt.
Nachmittags holen wir mal wieder unseren Grill heraus. Es gibt ein leckeres Steak, einen Gurken- und einen gemischten Salat und noch ein schönes Knoblauchdip. Der Ford Camper ist inzwischen abgefahren und wurde durch einen Detleffs aus Villingen-Schwenningen ersetzt. Das zugehörige reisende Paar hat zwei tolle Hunde dabei, die aus Rumänien und von Sardinien kommen. Die jetzige Reise ist mit vier Wochen veranschlagt. Bald soll es aber wie bei uns über längere Zeiträume losgehen.
Auf dem Stellplatz kaufen wir vom Betreiber noch einen 5 Liter - Kanister mit selbst hergestelltem Olivenöl. Und kurz vor unserer Abfahrt hält noch ein "Käsemobil" auf dem Stellplatz, und wir wählen einen gerade frisch verpackten Ricotta. Das können sie schon sehr gut, die Italiener.