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Von Diamante nach Maratea

Wir verlassen die Region Kalabrien und fahren durch einen Gebirgszug in den malerischen Ort Maratea. Dieser ist der einzige Küstenort der Region Basilikata (u. a. bekannt durch Matera und Potenza), der am tyrrhenischen Meer liegt.  Der Ort mit ca. 5000 Einwohnern liegt an den Berghängen des Monte San Biagio. Dort oben thront auch das Wahrzeichen der Stadt, die weiße Christusstatue "Christo Reddentore", die in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus einer Zement-/Marmormischung errichtet wurde und eine Höhe von 21 Metern aufweist. Neben der Statue steht die Basilika San Blasio aus dem 6. und 7. Jahrhundert, in dem Reliquien des Heiligen Blasius aufbewahrt werden. Wir sparen uns aber den steilen Weg dort hinauf und gehen stattdessen im alten historischen Stadtkern herum. Auch hier treffen wir auf etliche Kirchen, die - wenn sie geöffnet sind - im Inneren blitzblank aussehen. Das fällt uns besonders ins Auge, da die Böden oft aus glänzenden Keramikfliesen bestehen. Die Gassen im historischen Kern sind wunderbar verwinkelt und teilweise äu,ßerst eng. Sehr auffällig ist der Palazzo de Lieto, der auf einem Felsvorsprung kunstvoll aufgesetzt ist. Das aufwendig restaurierte Gebäude wird als Museum genutzt, ist allerdings nur in der Hauptsaison geöffnet. Denn Maratea lebt überwiegend von Touristen, die tagsüber unten an den wundervollen Stränden herumhängen, um dann zum Abend entweder im kleinen Hafen oder halt hier oben in der Altstadt aufzuschlagen. So gibt es natürlich viele Bars, Restaurants und Souvenierläden. Gut, dass wir jetzt in der Nebensaison mit diesem Angebot nicht gelockt werden. Wir erkunden heute als einzige Touristen das Centro Storico. Das Wetter ist allerdings nicht so prall. Die tiefhängenden Wolken stehen nur knapp über unseren Köpfen, die Chistusstatue zeigt sich nur kurz und verschwindet dann schnell wieder im Dunst. Einen Teil unserer Tour werden wir von einem kleinen Rüden begleitet, der Interesse an Miza zeigt. Da sie ihn aber immer abbeißt, versucht er sich bei uns - besonders bei mir - einzuschmeicheln. Als wir schon denken, dass er uns bis zum Wohnmobil begleiten wird, sieht er plötzlich eine Katze über die Straße huschen. Und dann schaltet er bellend den Turbo ein und verschwindet im Gassengewirr. Zum Glück hatten wir Miza bereits an der Leine, sie wäre sicherlich liebendgern mitgedüst. So geht es für uns zum Glück mit nur einem Hund zurück zum Wohnmobil. Dieses haben wir auf einem teilweise erstellten mehrstöckigen Parkdeck abgestellt. Das Parkdeck wurde am Hang über mehrere Ebenen erstellt und eigentlich auch mehrstöckig geplant. An jedem Stützpfeiler schauen die Anschlusseisen für die nächste Etage heraus.  Teilweise gibt es Zufahrtsschranken, die aber anscheinend nicht genutzt werden.. Wir stehen auf der mittleren Ebene den ganzen Tag und auch in der Nacht alleine. Das triste Wetter hält sich in der Nacht mit etwas Regen und am nächsten Morgen erneut mit tiefhängenden Wolken. Schon gegen 9 Uhr verlassen wir das Parkdeck und fahren in Serpentinen zum Meer hinunter. Dort folgen wir einer äußerst kurvigen Küstenstraße mit steil aufragenden Felsen in Richtung Sarpi. Wenn jetzt die Sonne scheinen würde, hätten wir wahnsinnige Ausblicke auf das unter uns liegende türkisblaue Meer. Da es nur ein Wunsch ist, schauen wir tatäschlich durch die vereinzelt fallenden Regentropfen auf eine schwarzblaue Meeresoberfläche.