· 

Padula - Kartause San Lorenzo

Wir fahren in das hügelige Kerngebiet des Cilento. Unser Ziel ist die kleine Stadt Padula (ca. 5000 Einwohner). Diese liegt auf einer Höhe von 700 m und westlich erheben sich Gipfel bis über 1.700 Metern, die teilweise noch eine Schneeschicht aufweisen. Padula ist berühmt für die in das Unesco-Welterbe aufgenommene Kartause San Lorenzo. Diese werden wir besichtigen.
Wir parken auf dem zugehörigen kommunalen Parkplatz und bezahlen für unser Wohnmobil 5 Euro. Die Gebühr wird von einem Stadtangestellten vor Ort erhoben. Auf meine Nachfrage, ob eine Übernachtung möglich sei, antwortert er mit "Ja". Er sei aber nur von acht Uhr in der Früh bis spätestens 20 Uhr am Abend da. Das hört sich doch gut an. Zwar ist der Parkplatz gegen Mittag noch mit einer Vielzahl von Reisebussen belegt, die diverse Schulklassen herangekarrt haben. Aber diese sind sicherlich nachts verschwunden, und wir haben unsere Ruhe. Nach einer Stärkung im Wohnmobil machen wir uns mit Miza auf zur Kartause. Leider wird diese aber am Eingang abgewiesen. Wir könnten sie höchstens in einer Box tragen, was für ein Vorschlag! Da bringe ich sie lieber zurück zum Wohnmobl. Danach starten wir unsere Beschtigung (8 Euro je Person inkl. zwei Handys mit einem Audioguide auf Deutsch).
Die Kartause von San Lorenzo belegt eine ummauerte Fläche von knapp 25 Hektar. Die Gebäude haben rund 320 Zimmer. Der Kreuzgang mit einer umrahmten Fläche von ca. 12.000 m² gilt als größter der Welt. Die Gründung der Kartause geht zurück in das Jahr 1306. Eine besondere Anekdote gilt dem Besuch des Königs Karl V. im Jahr 1535 auf der Rückkehr von seinem erfolgreichen Tunisfeldzug. Er machte in der Kartause Rast und forderte für seine Truppen ein stärkendes Mahl ein. Da die Klostergemeinschaft fleischlos kochte, mussten sie sich etwas einfallen lassen. Die Wahl fiel auf ein riesiges Omelette aus über 1000 Eiern. Dieses wurde in einer gigantischen Eisenpfanne hergestellt, welche jetzt vor dem Hauptgebäude ausgestellt ist. Jährlich wird diese Tradtion mit der Pfanne wohl auch heute wiederholt. Besonders sehenswert ist die Klosterkirche mit dem seiltichen Kapital- und Refektoriumsälen. Am nordwestlichen Ende des Kreuzganges wurde im 18. Jahrhundert ein prunkvolles achteckiges Treppenhaus angebaut, um die obere Ebene des Kreuzganges mit dem unteren Bereich zu verbinden. Leider ist diese aber heute - wie auch große Teile des Kreuzganges - auf Grund von Restaurationsarbeiten nicht zugänglich. Da ein kalter Wind aufkommt, beenden wir unsere Besichtigungstour der Kartause und durchstreifen nicht mehr den weitläufigen Park. Zu Klosterzeiten wurden in diesem Getreide und Wein für den Eigenbedarf angebaut.