· 

Zwischenstopp in Roscigno Vecchio

In Padula entscheiden wir uns zu einem Waschsalon im Nachbarort Trinita zu fahren. Wir parken gegen 9 Uhr  direkt davor und können ungestört zwei Waschmaschinen befüllen (8 und 14 kg), da ansonsten niemand anwesend ist. Der gesamte Waschsalon ist sauber und verfügt über professionelles Equipement der Marke Electrolux. Nach ca. 1,5 Stunden sind wir inklusive des Trocknerbetriebes fertig und fahren hinüber vor die Einfahrt eines brandneuen Lidl-Supermarktes. Rechter Hand ist ein offizieller Brunnen, an dem wir Wasser zapfen. Nachdem wir noch unseren Mittagsimbiss genommen haben, fahren wir in die westlich angrenzenden Berge hinein. Es wird ziemlich kurvig und nur langsam schiebt sich unser Michel über die Bergflanken hinauf. Danach öffnet sich ein weites Tal und in einem weiten Schwung umfahren wir noch einen Bergkamm, um dann rückwärtig in Roscigno einzufahren. Wir halten am ersten Dorfbrunnen im neu erschaffenen Roscigno, welches nur knapp 1 km oberhalb des verlassenen Roscigno Vecchio liegt. Dies ist natürlich unser Ziel, da Veras Herz für verlassene Orte schlägt. Rossigno Vecchio wurde im 18. und 19. Jahrhundert von seinen Einwohnern verlassen, da durch die Wassermassen eines querenden Baches ein Hangrutsch befürchtet wurde.  Das Unglück trat aber nicht ein, so dass die noch vorhandenen Häuser eine erstaunlich gute Substanz aufweisen. Zudem ist auch dieser Ort im Unesco-Welterbe aufgenommen, so dass immer wieder Geld für die Erhaltung fließt. Zunächst wollten wir hier übernachten. Seitens der Gemeinde ist es aber untersagt. Und auch der Hinweis auf den letzten Einwohner "Pepe", der das kleine Museum betreut und gerne auf einen Wein mit den Besuchern zusammensitzt, hat uns abgeschreckt. Denn dieser Pepe ist geradezu eine Berühmtheit geworden, vielleicht auch oder gerade auf Grund seines Aussehens wie ein Weihnachtsmann. Jedenfalls ist er ein Marketinggenie und nimmt wohl gerne Spenden entgegen. Bei unserem Rundgang kommt er heute aber nicht um die Ecke. So können wir uns allein in dem kleinen Gebäudeensemble umschauen. Neben den Museumsbauten gibt es noch ein Gebäude, in dem im Sommer das örtliche Olivenöl vermarktet wird. Des Weiteren stehen in einem Haus kleine Schulstühle, die den Eindruck erwecken, dass hier manchmal Kleinkinder betreut werden. Hinter einer Scheibe sind die letzten Schuhe des ehemaligen örtlichen Schuhmachers ausgestellt. Gegenüber ist seine eingerichtete damalige Werkstatt zu sehen. Ein anderes Gebäude wird als Lagerraum für Heu und Stroh genutzt.  Und dann gibt es noch ein modernisiertes Eckgebäude, welches den Anschein einer zu mietenden Unterkunft hat. Auf dem offenen Dorfplatz werden im Sommer Feste gefeiert. Roscigno Vecchio ist nicht groß, und so halten wir uns dort vielleicht eine halbe Stunde auf. Danach geht es zurück zum Wohnmobil und über erneut unzählige Kurven geht es weiter Richtung Paestum. Unterwegs kommen wir noch durch den grandios liegenden Ort Roccadaspide mit seinem mächtigen Kastell. Vera hält den Anblick im letzten Foto fest.